Wer glaubt, dass das Angebot von musiker (strich) in (strich) deiner (strich) stadt (punkt) de
dafür da wäre, Musiker in seiner Stadt zu finden, hat sich getäuscht. Das Angebot ist dafür da, Kontakt suchenden Musikern mit hanebüchenen Begründungen wegen irgendwelcher Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen Geld aus der Tasche zu ziehen.
Wer sich auf diesem „Portal“ registriert, um z.B: neue Bandmitglieder zu aquirieren, unterwirft sich pauschal den nicht näher definierten Benutzungsbedingungen. Sorry; es gibt zwar so etwas wie Nutzungsbedingugen, aber in denen werden nur Sanktionen gegen etwaiges Fehlverhalten definiert, was grundsätzlich auf eine Sperrung des Accounts hinausläuft. Die nötigen Kriterien dafür werden nicht erläutert.
Und das liegt der Hase im Pfeffer begraben: Aus diesen Sperrungen kann man sich nur durch die Zahlung einer gewissen Summe frei kaufen. Der Witz dabei ist, daß die Gründe für eine solche Sperrung völlig willkürlich gewählt sind, und an keiner Stelle dargelegt werden. Selbst die Nachfragen nach den Gründen für eine Sperrung werden mit weiteren Sanktionen „geahndet“.
Dass diese Sperrungen dann sehr willkürlich durchgeführt werden, erklärt sich fast von selbst. Genau, wie es sich von selbst erklärt, dass bei der Anmeldung ordentlich persönliche Daten erhoben werden, inklusive Telefonnummer, und die erste Mail von diesem tollen Portal kommt dann auch ganz schnell:
„VERSTOSS“ schreit es mir aus dem Betreff entgegen. Ich schmunzle. Ich hatte es mir fast gedacht. Mir wird im Übrigen nicht erklärt, was ich genau falsch gemacht habe. Die Mail ist wieder mal systemgeneriert. Eine lange Liste von möglichen Verstößen wird aufgeführt. Wenn ich innerhalb von zwei Tagen meinen Bemerkungstext nicht korrigiere, wird mein Konto gesperrt — Entsperren kostet 10€.
Aber auch außerhalb ihrer eigenen Website setzen die Macher dieses Portales einiges ein, um noch das Wohlverhalten ihrer ehemaligen Nutzer zu erzwingen:
Da bisher fast jede Seite Musiker-In-Deiner-Stadt.de-Feindliche Seite, auf die ich gestoßen bin, nach kurzer Zeit ein Anwaltsschreiben bekommen hat, hat es mich schon fast verwundert, dass ich noch keines erhalten hatte. […]
Vor etwa einem Monat habe ich nun auch so einen Brief bekommen, in dem darum gebeten wird, bestimmte Teile der Kommentare zu entfernen – ansonsten würden erhebliche Gerichtskosten auf mich zukommen.
Es heißt, die Kommentare seien geschäftsschädigend, da sie unter anderem zum Boykott aufrufen würden.
Wer Musiker ist und Kontakt zu anderen Musiker aufbauen möchte, wird sicherlich auch andere und hoffentlich gemütlichere Möglichkeiten finden.
Dienstag, 9. Februar 2010
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