Richtig-Dichtung: Merkels Neujahrsansprache

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Liebe Bürginnen und Bürgen,

lassen Sie mich ganz offen sein: […]

glauben sie mir, die ich sonst um keine Lüge verlegen bin, dass ich hier ganz offen bin.

Als ich vor einem Jahr genau hier saß und zu Ihnen sprach, da habe ich bei aller Zuversicht durchaus auch mit gemischten Gefühlen in die Zukunft geschaut, denn unser Land steckte tief in der Finanz- und Wirtschaftskrise. Es war die schwerste Krise seit über 60 Jahren.

Vor einem Jahr saß ich schon einmal hier, und ich habe mit sehr gemischten Gefühlen in die Zukunft geschaut. Denn die Spekulationen meiner Freunde aus der Banken- und Finanzmafia in den Börsencasinos der Welt waren so richtig schief gegangen, und zum ersten Mal seit sechzig Jahren hätten meine spendablen und mich stets unterstützenden Freunde unter den Vampiren ordentliche Verluste machen können. Doch zum Glück habe ich es zusammen mit meinen asozialen Freunden aus der classe politique, mit der INSM, meinen Speichelleckern aus der Journaille und diversen so genannten Talkshows hinbekommen, dass überall nur zu hören war, dass die „Rettung“ dieser Vampire alternativlos sei. Gut, dass ich das mit der Agitation und Propaganda damals in der DDR gelernt habe.

Doch trotz aller berechtigten Sorgen – es wurde ein gutes Jahr für Deutschland.

So wurde es trotz aller Sorgen für einige Menschen in Deutschland ein gutes Jahr — und es regte sich kein ernstzunehmender Widerstand. Das erfüllt mich mit großem Optimismus, dass ich mit meinen ganzen Verbrecherfreunden auch in Zukunft mit jeder noch so windigen Nummer durchkommen werde. Hauptsache, die Menschen lassen sich davon verblenden, wie gut es Deutschland geht und fragen niemals danach, wie es der Mehrzahl der Menschen in Deutschland geht.

Und über eines vor allem können wir uns freuen: Noch nie hatten im geeinten Deutschland mehr Menschen Arbeit als heute. Die Zahl der Arbeitslosen ist die Niedrigste seit fast 20 Jahren.

Über eines habe ich mich mit meinen Verbrecherfreunden ganz besonders gefreut: Noch nie gab es in Deutschland so viele Menschen in völlig rechtlosen und sklavenhaften Elendsarbeitsverhältnissen wie heute.

Deutschland hat die Krise wie kaum ein anderes Land gemeistert. Was wir uns vorgenommen hatten, das haben wir auch geschafft: Wir sind sogar gestärkt aus der Krise herausgekommen. Und das ist vor allem Ihr Verdienst, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Die profitierende Minderheit in Deutschland hat das Scheitern ihrer verantwortungslosen Spekulationen in einer Weise gemeistert, wie sie sonst auf der Welt nur selten zu beobachten ist, weil sich — wenn man von der VR China einmal absieht — andernorts die Menschen kaum dermaßen belügen lassen, dass sie darüber ihre eigenen Interessen und ihr eigenes Lebensrecht verachten. Ja, die profitierende Minderheit hat sich sogar ordentlich Geld in die Taschen stopfen können und ist aus dem Scheitern ihrer verantwortungslosen Spekulationen gestärkt herausgekommen. Und das, liebe Bürginnen und Bürgen, wird vor allem von ihnen bezahlt und geht auf Kosten ihres jetzigen Lebens und ihrer Zukunft.

Deutschland ist so erfolgreich, weil Sie Tag für Tag Ihre Arbeit machen. Sie sind früh morgens auf den Beinen. Sie arbeiten im Schichtdienst, an Sonn- und Feiertagen. Sie kümmern sich um Aufträge und um Ihre Mitarbeiter. Sie meistern Ihren Alltag, wie schwer er oft auch sein mag.

Eine kleine Minderheit der Einwohner Deutschlands ist so erfolgreich, weil eine große Mehrheit der Einwohner Deutschlands jeden Tag klaglos funktioniert, das eigene Lebensrecht verachtet, Propaganda mit Wahrheit verwechselt und das Gehirn an der Garderobe abgibt.

Gemeinsam haben wir Enormes geleistet. Wir haben erfahren, was möglich ist.

Gemeinsam ist uns die Leistung. Immer mehr Menschen erbringen immer mehr Leistung, damit sich immer weniger Menschen immer mehr leisten können. Unfassbar, dass das so einfach möglich ist, da wäre sogar Ulbricht noch neidisch geworden.

Das ist wichtig, denn wir Deutschen sind uns unserer Stärken selbst nicht immer bewusst. Unsere Fußball-Nationalmannschaft hat in Südafrika ganz wunderbar genau die Tugenden gezeigt, die uns stark machen: Fleiß und Disziplin, Ideenreichtum und Technik auf höchstem Niveau.

Es ist wichtig, dass die meisten Einwohner Deutschlands auch weiterhin mithelfen, die Zukunft ihrer Heimat zu zerstören und den Patriotismus mit dem Vuvuzela-Hupen zur größten kommerziellen Sportveranstaltung der Welt verwechseln. Also bleibt schön fleißig, diszipliniert, lasst die Besitzenden durch eure Ideen noch reicher werden und kauft euch technischen Tinnef aller Art, von dessen Funktionsweise ihr nichts versteht.

Nur ein Wort noch zum Fußball: Wenn nächstes Jahr die Frauen-WM in Deutschland stattfindet, dann will unsere Mannschaft zum dritten Mal den Titel holen. Mit unserer Unterstützung kann sie es wirklich schaffen, ich jedenfalls freue mich schon auf das Eröffnungsspiel in Berlin.

Und auch zu den Frauen könnt ihr hupen. Aber das kriegt das Staatsfernsehen schon hin, dass sich jeder Halbaffe dabei bis zur Entgeisterung begeistert. So etwas müsst ihr für Deutschland halten, während wir eure Heimat an den Meistbietenden verkaufen.

Aber bei aller Zuversicht: Unsere Stärken werden wir auch in Zukunft beweisen müssen – und zwar nicht nur im Fußball.

Was ich euch jetzt erzähle, ist beinahe so sportlich wie Fußball:

Europa steht in diesen Monaten inmitten einer großen Bewährungsprobe. Wir müssen den Euro stärken. Dabei geht es nicht allein um unser Geld. Der Euro ist ja weit mehr als eine Währung.

Der Euro ist mehr als eine Währung. Der Euro ist der Kern Europas. Der Euro ist die gesamte europäische Kultur und Geschichte. Der Euro ist wichtig. Der Euro ist nicht nur Geld, der Euro ist die große Bewährungsprobe. Wir müssen ihn stark machen, egal was geschieht. Diesem großen, staatsheiligen Ziel ist alles unterzuordnen. Opfer! Opfer müssen gebracht werden. Es geht ums Überleben! Jetzt! Und morgen! Und gestern! Und in alle Ewigkeit!

Wir Europäer – wir sind zu unserem Glück vereint. Das vereinte Europa ist der Garant für unseren Frieden und Freiheit. Der Euro ist die Grundlage unseres Wohlstands.

Der Euro ist Frieden. Der Euro ist Freiheit. Der Euro ist Einheit. Der Euro ist Wohlstand — zumindest für jene, deren Interessen ich vertrete. Der Euro ist Glück. Der Euro ist „Wir“. Klingt „wirr“. Macht nichts, ist alles schneller gesagt, als die Hörer denken können.

Deutschland braucht Europa und unsere gemeinsame Währung. Für unser eigenes Wohlergehen wie auch, um weltweit große Aufgaben zu bewältigen.

Ohne Euro gibt es kein Deutschland. Der Euro ist „Wir“. Der Euro ist „Gemeinsamkeit“. Der Euro ist „Wohlergehen“. Der Euro ist wichtig, um „weltweit große Aufgaben“ zu bewältigen…

Wir Deutsche nehmen unsere Verantwortung wahr – auch wenn sie manchmal sehr schwer ist.

…und das ist jedes nur erdenkliche Opfer in den „weltweit großen Aufgaben“ wert, sogar…

Unsere Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan mussten in diesem Jahr den Tod von neun Kameraden verkraften. Auch wenn kein Wort von mir das Leid der Familien und Freunde der Gefallenen tatsächlich mildern kann, will ich von Herzen sagen: Ich vergesse sie nicht.

…einen verfassungswidrigen Krieg an der „deutsch-afghanischen Grenze“. Die Soldaten der Bundeswehr morden und verrecken für den Euro.

Auch die körperlich und seelisch Verwundeten vergesse ich nicht. Ich hoffe so sehr, dass sie rasch wieder gesund werden können.

Ich als Kriegsherrin sage euch mit zum eisernen Kreuz gekreuzten Fingern und eiskalten Krokodilskullertränchen, dass mir das Elend dieses verbrecherischen Krieges sehr nahegeht. Aber ist nur halb so schlimm für die Kriegsversehrten, das wird schon wieder.

Die Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan haben mir erzählt, dass viele Menschen, auch ganz unbekannte, ihnen zu Weihnachten Briefe und Päckchen geschickt haben. Sie haben mich ausdrücklich darum gebeten, Ihnen dafür zu danken. Das tue ich hiermit sehr, sehr gerne.

Die Propagandabeauftragten der Kämpfer an der „deutsch-afghanischen Grenze“ haben mir erzählt, dass sie nach der kernerschen Weihnachts-Talkshow von der Front Berge von Briefen und Päckchen von der Heimatfront erhalten hätten und ich bedanke mich im Namen der Propagandabeauftragten der Kämpfer an der „deutsch-afghanischen Grenze“ für diesen Rückhalt. Das ist toll. Gut, dass Kerner so viel mehr Reichweite als das Grundgesetz hat.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Liebe Bürginnen und Bürgen,

so wie wir mit Hoffnung in die Zukunft blicken, so tun das auch die Menschen in anderen Teilen der Welt. Auch sie haben Vorstellungen davon, wie sich ihr Land entwickeln soll. Damit fordern sie auch uns Deutsche heraus, nicht stehen zu bleiben.

so, wie jene Minderheit der Deutschen, für deren Interessen ich stehe, mit Hoffnung in die Zukunft blicken, so tun das auch Menschen an anderen Orten in der Welt. Die haben Vorstellungen davon, welchen Krieg wir als nächstes führen sollen.

Die christlich-liberale Bundesregierung setzt deshalb alles daran, im kommenden Jahr wichtige Etappenziele zu erreichen.

Die Bande von Verbrechern, die mich zur Kanzlerdarstellerin gemacht hat, setzt deshalb alles daran, im kommenden Jahr jene Ziele zu erreichen, die für die Bande, die mich zur Kanzlerdarstellerin gemacht hat wichtig sind.

Das wohl wichtigste: Noch mehr Menschen sollen Arbeit bekommen können.

Das wichtigste Ziel: Noch mehr Menschen sollen in rechtloser Quasi-Zwangsarbeit für einen Hungerlohn zu Gunsten der Besitzenden malochen.

Auch werden wir unsere Finanzen weiter in Ordnung bringen und die Steuern vereinfachen.

Auch werden wir den Bundeshaushalt entlasten, indem wir das Geld, das wir den Bankstern geschenkt haben, damit diese weiterzocken können auf offene und versteckte Weise allen aus der Tasche ziehen. Vermutlich werden das unsere Propagandaschreiber als „Vereinfachung“ verkaufen.

Wir wollen den Zusammenhalt in unserem Land stärken, gerade zwischen denen, deren Familien immer schon hier gelebt haben, und denen, die sich als Zuwanderer integrieren.

Zu Sportereignissen wollen wir gern etwas hupend und trötend aufgeführten Zusammenhalt in diesem Land, aber niemals soll es zu so viel Zusammenhalt kommen, dass sich die Menschen auf ihr gemeinsames, jedem Menschen gehöriges Lebensrecht besinnen und gemeinsam dafür einstehen. Auch im nächsten Jahr werde ich zusammen mit meiner ganzen Regierung offen mit der Springer-Journaille zusammenarbeiten, die immer wieder dafür sorgt, dass rassistische und sexistische Gräben zwischen den Menschen stehen und dass sich der Hass der vielen um ihr Leben betrogenen Menschen niemals auf die wirklichen Betrüger richtet. Dank auch an Burda und den Spiegel.

Wir nehmen den Begriff von der Bildungsrepublik Deutschland ernst: So schaffen wir viele neue Studienplätze – und wir führen Bildungsgutscheine ein für Kinder, die bisher zu oft am Rande standen.

Wir Profiteure des gesellschaftlichen Zerfalls nehmen das mit der Bildung ernst. So führen wir den Rückbau der Universität zu einer höheren Berufsschule weiter, und wir sehen ein, dass es angesichts der von uns geschaffenen Zustände nur passt, wenn diese Unfugversitäten von jedem besucht werden. Wir, also ich zusammen mit den Profiteuren des Elends und der sich ständig ausweitenden Verdummung, drücken dafür auch gern ein paar armen Kindern — Kinder sind immer gut für die Propaganda — ein paar Gutscheine in die Hand.

Wir gehen den Weg zur modernsten Energieversorgung der Welt, die Klima und Umwelt schont und bezahlbar ist.

Wir Maden am zerfallenden Deutschland verklappen auch weiterhin verantwortungslos und auf der Grundlage manipulierter Studien radioaktive Abfälle in irgendwelche Atomklo-Löcher und sind guter Hoffnung, dass das erst ein Problem der Menschen nach uns ist.

Wir vollenden den Wandel der Bundeswehr zu kleineren und flexiblen Streitkräften, indem wir die Wehrpflicht durch einen freiwilligen Wehrdienst ersetzen. Dem Zivildienst wird ein Freiwilligendienst folgen. Das alles ist ein Einschnitt, ich weiß. Aber es ist auch eine Chance für unser Land, denn wir brauchen die Solidarität von allen – von Mensch zu Mensch.

Wir neuen Imperialisten und Brutalkapitalisten sehen zu, dass wir in Zukunft eine Armee haben, die vor allem aus Menschen besteht, die sich freiwillig verpflichten. Das ist gut, denn das tun vor allem solche Menschen, die sonst nicht mehr viel werden könnten — und die nicht so leicht vermisst werden. So etwas lässt sich besser „einsetzen“, wenn das mit dem Einsatz in den internationalen Finanzcasinos mal nicht mehr hinreicht. Trotz der abgeschafften Wehrpflicht wollen wir aber nicht auf die billigen Arbeitskräfte für die kirchlichen Institutionen und das Krankheitswesen verzichten, deshalb gibts demnächst eine weitere Form der staatlich angeordneten Zwangsarbeit. Um diesen vergifteten Keks schmackhaft zu machen, nennen wir ihn eine „Chance“, wir nennen ihn „Solidarität“ und wir sprechen von Menschlichkeit, wo es um gesetzliche Grundlagen für Billigarbeit und Lohndumping geht.

Sie kann nie allein vom Staat geleistet werden. Ich danke den vielen Menschen in unserem Land, jungen wie alten, die wie selbstverständlich und oft unbemerkt anderen Menschen helfen.

Jetzt noch schnell einen feuchten Dank an jene hinterherklatschen, die sich knechten und entrechten lassen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Liebe Bürginnen und Bürgen,

das alles ist Deutschland, unser Deutschland im 21. Jahrhundert. Das alles trägt zu Zusammenhalt und Wohlergehen bei. Denn Wohlergehen und Wohlstand – das heißt nicht nur „mehr haben“, sondern auch „besser leben“.

das ist Deutschland. Das ist Zusammenhalt und Wohlergehen. Für die Profiteure des Zerfalls des Landes ists nicht nur „mehr haben“, sondern auch „besser leben“. Für andere siehts nicht so toll aus, aber für die rede ich auch nicht.

Dafür brauchen wir Sie: die Menschen, die etwas besser machen wollen, die sagen: Geht nicht, gibt’s nicht, die eine Idee haben und den Mut, sie auch umzusetzen.

Damit das noch eine Zeitlang so weitergehen kann, brauchen wir immer wieder Deppen, die funktionieren oder sogar aktiv mitmachen. Die sollen ihre Rückgratlosigkeit als „Idee“ und als „Mut“ empfinden.

Der Philosoph Karl Popper hat gesagt: „Die Zukunft ist weit offen. Sie hängt von uns ab, von uns allen.“ Lassen Sie uns in diesem Sinne mit Ideen, mit Neugier, mit Leidenschaft und mit dem Blick für den Nächsten die Lösung neuer Aufgaben anpacken.

Unsere Ärsche und Taschen stehen weit offen. Dass in unseren Taschen Geld gesteckt wird und dass in unsere Ärsche gekrochen wird, das hängt davon ab, dass es immer wieder genug Menschen gibt, die in unsere Taschen Geld stecken und in unsere Ärsche kriechen. Seien sie neugierig, statt aus ihren bisherigen Erfahrungen zu lernen und das Offensichtliche zu sehen, entwickeln sie neue Ideen und eine große Leidenschaft, unsere Taschen zu füllen und in unsere Ärsche zu kriechen. Ja, nennen sie das eine „Aufgabe, eine „Lösung“ oder — wenn ihnen meine Freunde, die Pfaffen, genug ins Hirn gebissen haben — auch ruhig „Nächstenliebe“! Verachten sie sich selbst einfach!

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien für 2011 Gesundheit, Kraft, Zufriedenheit und Gottes Segen.

Ich wünsche ihnen und ihren Familien für 2011 in Pferdestärken messbare Kraft, gefügige Verwertbarkeit, Angst vor jeder Veränderung, Dummheit und blinden Glauben.

Ohne Worte

Die stark angerostete Krone mit der Aufschrift „Ungeeignetste denkbare Form des SEO-werten Links“ hat sich der folgende „Kommentar“ zu diesem Text verdient (zum Vergrößern auf das Vorschaubild klicken):

Habe heute von der Deutschen Zentral Inkasso eine Forderungsaufstellung gem, §§ 366/367 BGB in Höhe von 153,99 EUR bekommen. Mandant ist die Firma Content4U GmbH (Bereitstellung der Dienstleistung download-service.de) Sieht alles sehr bedrohlich aus ,aber ich werde mich nicht einschüchtern lassen.

Alles, was man noch über die Schurken wissen muss, deren Website download (strich) service (punkt) de auf diese Weise verlinkt werden sollte (das hat der Kommentator als seine „Homepage“ angegeben), kann man zum Beispiel hier nachlesen. Oder auch woanders. Oder an ganz vielen anderen Stellen im Internet. Wer den Laden noch nicht kennt, ist gut beraten, sich eine Spucktüte bereitzuhalten…

Und nein, so einen Drecksladen würdigt niemand in argloser Absicht, indem er ihn irgendwo im Internet klickbar und Google-indizierbar verlinkt…

Herr Ferdinand Kirchhof!

Wenn man liest, was so ein Vizepräsident des „Verfassungsgerichts“ wie sie von sich gibt, denn weiß man, dass das Grundgesetz schon längt ein zugrunde gerichtetes Gesetz ist — auch wegen der vielen verbrecherischen Arschlöcher, wie übrigens auch sie eines zu sein scheinen.

Die Bundeswehr ist dazu da, die Grenzen der BRD zu verteidigen. Ihre Aufgabe ist es weder, die Interessen der USA zu vertreten, indem sie im fernen Afghanistan metzelt, noch ist es ihre Aufgabe, auf die Menschen in der BRD zu schießen. Und das soll ruhig so bleiben, denn es ist alles in allem gut so.

Schlecht ists hingegen, dass so ein Pack wie sie eine rote Robe trägt. Aber wenn man liest, was Richter wie sie von sich geben, versteht man auch, warum hier über Jahre hinweg ein Krieg geführt werden kann, der offen gegen Geist und Buchstaben des GG verstößt, ohne dass gegen die Verantwortlichen ermittelt wird.

Verrecken sie bitte, Herr Kirchhof!

Die Bahn: Wir reden jetzt mit!

Zitat Spiegel Online, 19. Dezember 2010:

Kapitulation vorm Schneewetter: Bahn rät von Zugreisen ab

[…] jetzt rät die Deutsche Bahn von Reisen auf der Schiene ab – zumindest an diesem Sonntagnachmittag. So wird der vierte Advent, einer der verkehrsreichsten Tage des Jahres, wegen des anhaltenden Winterwetters für viele Reisende zur Gedulds- und Nervenprobe […] warnt die Deutsche Bahn zudem vor überfüllten Waggons und Verspätungen […] reduziert sie die Höchstgeschwindigkeit ihrer Züge […] gelte die bereits reduzierte Höchstgeschwindigkeit […]

Es sei am Sonntag […] „mit teilweise erheblichen Kapazitätsengpässen auf wichtigen Fernverkehrsstrecken“ zu rechnen, hieß es weiter. […]

Kunden, die ihre Fahrt nicht unbedingt bald antreten müssten, rät die Bahn von Reisen am Sonntagnachmittag ab. Sie empfiehlt, auf weniger nachgefragte Zeiten auszuweichen. Das seien vor allem die „Tagesrandlagen“ abends oder morgens, sagte ein Bahnsprecher. Fahrgäste, die ihre Fahrt am Sonntag oder den nächsten Tagen bis Weihnachten nicht antreten wollten, könnten die Tickets kostenfrei zurückzugeben. „Wir bitten um Ihr Verständnis“, schreibt das Unternehmen zudem auf seiner Homepage. Der Deutsche Wetterdienst hat in seiner aktuellen Prognose neue Schneefälle vorhergesagt.

Genug davon, wir müssen ja wirklich höllenhaft normales Winterwetter haben. Da stellt sich also ein Sprecher eines Unternehmens hin und sagt den Reportern in die Mikrofone, dass die Kunden doch bitte auf das Angebot verzichten sollen, mit dem dieses Unternehmen sein Geschäft macht. Ganz großes Kino!

Früher, als es auch schon ganz normale, beschissene Winter gab, aber als die erforderliche Infrastruktur für den Fernverkehr von der p’litischen Kaste noch als etwas Wesentliches für einen modernen Staat begriffen wurde und deshalb als Zuschussgeschäft betrachtet und nicht wie heute unter dem wehenden Banner des Irrsinns der totalitären Wirtschaftlichkeit bis an den Rand des Erträglichen runterrationalisiert wurde, da klang das gleiche Unternehmen — damals noch als „Deutsche Bundesbahn“ bekannt — in seiner Öffentlichkeitsarbeit noch ganz anders:

Alle reden vom Wetter. Wir nicht. Fahr lieber mit der Bundesbahn. DB

Aber — nachdem nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Staaten des Ostblocks über zwei Jahrzehnte lang die Propaganda der totalitären Allesvermarktung die Gehirne gebeizt hat — weiß das ja niemand mehr. Heute lässt man lieber die Infrastruktur verrotten und „modernisiert“ die Bahn, indem man in Stuttgart einen Bahnhof tiefer legt.

Gute Nacht, Deutschland!

Lesebefehl!

In praktisch allen entwickelten Ländern geht es den Bürgern schlechter als noch vor 30 Jahren. Die Lebensqualität ist drastisch gesunken. Hilflos stehen die Staaten einer Finanzkrise gegenüber, die sie mit ihren verkrüppelten Kompetenzen nicht mehr eindämmen können. Ihre Arme wurden gefesselt und gebunden, und die Staaten bedanken sich auch noch dafür und denken, dass es das beste wäre. Millionen von Jobs sind entstanden, die so schlecht bezahlt sind, dass die Menschen, die sie in Vollzeit ausführen, nicht davon zu leben in der Lage sind. Alleine in Deutschland beträgt ihre Zahl deutlich über drei Millionen. Das Grundversprechen unseres Gesellschaftssystems, dass jeder, der fleißig arbeitet auch gut leben kann, wird nicht mehr eingelöst. Die Betrogenen halten ihren Teil der Abmachung jedoch noch gutwillig ein: die Reichen dürfen ihr Geld behalten, niemand will es ihnen wegnehmen. Noch nicht.

Stefan Sasse beim Spiegelfechter

Seehofer hat es zusammengefasst

Horst Lorenz Seehofer, Ministerpräsident des Landes Bayern, hat trefflich zusammengefasst, wie es mit der Demokratur in der BRD aussieht:

Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.

So gesprochen bei „Pelzig unterhält sich“ in BRD-Staatsfernsehen ARD, Sendung vom 20. Mai 2010, bei YouTube weiterhin zum allgemeinen „Genuss“ verfügbar (ab Minute 4:43).

[via Bernd’s Blog]

Diese Arschlöcher gehörten auch nicht an einen Tisch…

…sondern so von der Justiz behandelt wie jeder andere Verbrecher, auch wenn sie sich „nur“ an Kindern vergriffen haben.

Zitat Süddeutsche.de:

Mit einem Eklat haben am Donnerstag die Abschlussgespräche des runden Tisches über eine Entschädigung für ehemalige Heimkinder begonnen. Die drei Vertreter der Heimkinder blieben den Gesprächen zunächst demonstrativ fern. Mit ihrem Wegbleiben wollten sie gegen aus ihrer Sicht völlig unzureichende Hilfen und Entschädigungen protestieren, wie sie der Entwurf des Abschlussberichts für Opfer vorsieht, die unter oft unmenschlichen Erziehungsmethoden in bundesdeutschen Kinderheimen der fünfziger und sechziger Jahre gelitten haben. […]

Nur zur Erinnerung hier noch der Link auf meinen Text vom 10. Februar 2009, dem ich nichts mehr hinzuzufügen habe. Mein Vertrauen in das so genannte „Recht“ habe ich in diesem staatsfrommen Unrechtsstaat ja schon lange verloren.

Mit diesem kriminellen, asozialen und gewalttätigen Pack zu verhandeln, ist bereits ein Hohn für die Opfer dieses Packs!

Übrigens: Der beste Moment für einen Austritt aus der Kirche ist jetzt…

In der BRD legaler Abzocker: GMX

Zitat heise online:

Der E-Mail-Anbieter GMX muss gegenüber österreichischen Kunden zahlreiche in Österreich rechtswidrige Vertragsbestimmungen streichen und einige unzulässige Geschäftspraktiken einstellen. […]

[…] „Fest steht, dass einige Klauseln nach dem deutschen BGB zulässig sind, jedoch dem österreichischen Konsumentenschutzgesetz (KSchG) widersprechen“, sagte Ulrike Wolf vom VKI gegenüber heise online, „GMX hat nun die offenbar auf das deutsche Recht zugeschnittenen Bestimmungen neu aufgesetzt und an das KSchG beziehungsweise ABGB angepasst.“ […]

GMX hatte Nutzern der Gratisversion „Geburtstagsüberraschungen“ oder „Treuegeschenke“ zukommen lassen, die eine zunächst kostenlose Nutzung umfangreicherer Dienstleistungen enthielten. Nach einiger Zeit wandelten sich diese Schnupperabos aber in kostenpflichtige Verträge. Der Kostenhinweis war am Ende einer seitenlangen Produktbeschreibung nach der Grußformel angefügt gewesen. […]

Wie tröstlich für den großen deutschen Freemail-Provider GMX — der übrigens auch schon einmal alarmierende und irreführende Bannerwerbung für den Nutzlosdienstleister antivirus (strich) security (punkt) net geschaltet hatte oder gar noch hat (letzteres weiß ich nicht, weil ich schlicht keine Angebote von Anbietern nutze, die ihre Nutzer offen verachten) — dass er dieses tolle Geschäftsmodell doch wenigstens in der BRD weiterführen kann. Denn die BRD ist nicht nur ein viel größerer Markt als die Alpenrepublik, die BRD ist auch in p’ltisch gewünschter Weise ein Paradies für Abzocker und Betrüger aller Art.

Und morgen stellen sich die gleichen Arschgesichter aus der classe politique, die solche Zustände seit einem guten Jahrzehnt durch völlige Tatenlosigkeit möglich machen, hin und blahfaseln wieder einen davon, dass das Internet „kein rechtsfreier Raum“ sein darf. Vor allem, wenn es darum geht, den Zugang zum Internet für die Menschen auf möglichst willkürliche Weise einzuschränken.

Nachtrag: Bitte