Immer weniger Menschen ohne Job

Wer die aktuellen Jubelmeldungen aus der Journaille genießt…

Die Zahl der Arbeitslosen sinkt — schneller, als viele Fachleute erwartet haben. Im Juni erreichte sie den niedrigsten Stand seit fünf Jahren […] st die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland insgesamt um 125.000 auf 3.687.000 gesunken. Das waren 712.000 weniger als vor einem Jahr. […] Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland im Juni um 37.000 auf 3,818 Millionen gesunken.

…der sollte die Zahlen nicht nur „saisonbereinigen“, sondern auch an andere, langfristigere, p’litisch gewünschte Effekte denken. Zum Beispiel daran, dass eine ganze Menge von Menschen zwar mit einem „Job“ ausgestattet sind, dieser jedoch vielfach eine staatlich subventionierte Elendsarbeit, ein so genannter 1-Euro-Job, ist.

Die zitierten Textfragmente können — wie üblich — vielen Auswürfen der Journaille entnommen werden. Wo in erster Linie Agenturmeldungen abgeschrieben werden, entsteht nicht viel Vielfalt.

Gehorche!

Gehorche!

Die gute Nachricht des Tages

Nein, ich will ja keineswegs nur immer meckern, auch für die gute Nachricht des Tages ist Platz. Die meistge(b)rauchte illegale Droge wird von jungen Menschen jetzt viel weniger konsumiert, die Jugendlichen der Jetztzeit stehen einfach nicht mehr auf ein gemütliches Tütchen Dummheit:

Hasch ist unter jungen Deutschen nicht mehr sehr beliebt. Nur 13 Prozent der 14- bis 17-Jährigen haben schon einmal an einer Tüte gezogen. […]

Grund dafür sei […] die wachsende Zahl der Nichtraucher unter den Kids.

Na, da sind wir aber alle beruhigt, die werden ja richtig vernünftig, die Kids. Rauchen nicht mehr, und deshalb kommen sie auch nicht auf die Idee, sich mit den betäubenden Dämpfen schwelender Hanfprodukte wegzubeamen. Man könnte ja fast glauben, die „Kids“ würden trotz immer trüberer persönlicher Aussichten ein Leben führen, dass der Drogen nicht mehr bedarf…

…wenn…

…ja, wenn da nicht dieser immer exzessivere Alkoholkonsum in immer jüngeren Jahren wäre. In Wirklichkeit wurde nur das mittlerweile uncool gewordene Rauchen einer Droge durch das allgemein gesellschaftlich akzeptierte, viehische Wegsaufen der deutschen Volksdroge Nummer Eins ersetzt.

Gänzlich unerwähnt bleibt bei solchen Meldungen natürlich die zunehmende Gabe von Psychopharmaka an junge Menschen, um sie in der trüben Zwangsbeschulung der BRD für den täglichen Kampf Wettbewerb um ein Stück Zukunft „fitt“ zu machen.

Kurz verlinkt (16)

Heute ein paar Links mehr, aber dafür wirklich kurz:

  1. Die Polizei ist kompetent, kostenlos und neutral.
  2. Ein Etikettenschwindel zur Umgehung des Volkes.
  3. Eine Billion hat mehr Nullen als one billion.
  4. Die Gefährdung ist nicht abstrakt. Und nicht konkret.
  5. Wir haben ja schon eine Content-Flatrate für Qualitäts-Inhalte. Was das ist? Egal, wir habens!
  6. Wer sie braucht, kriegt auch eine neue Welt. Aber leider völlig ohne Angebotsgarantie .
  7. Na, schwul? Lass dir die Hand auflegen!

Gute Nacht.

Was man zum Leben braucht…

Unser aller Schäuble hat mal wieder sein Mundwerk aufgesperrt, um ein paar Worte zu sprechen:

Die Überwachung der Kommunikation ist lebensnotwendig

Klar doch, Herr Entrechtungsminister! So macht man das mit der machtvollen Angstmache. Es ist doch eigentlich ein Wunder, dass noch niemand in der BRD an einem Mangel an Überwachung gestorben ist. Aber bevor es so weit kommt, kriegen wir ja wenigstens diese Notwendigkeit. Wie tröstlich, nachdem so manche andere Notwendigkeit des Lebens in der BRD nicht mehr gesichert ist.

Und der rollende Amokläufer im Ministeramte lässt sich noch nicht einmal davon aufhalten, dass selbst ein bräunlich anmutender Rechtsaußen wie Beckstein inzwischen das ständige Angstpeitschen mit der Terrorfuchtel für maßlos überzogen hält. Er lässt sich auch nicht davon abhalten, dass die von ihm gewollten Einschränkungen der Bürgerrechte zu wirtschaftlichen Schäden führen können. Er lässt sich durch gar nichts abhalten, außer vielleicht durch einen beherzten Schützen, der dieses Mal etwas besser träfe…

…ach, genau davor hat der traumatisierte Rechtsvernichter ja so eine dumm-machende Angst, die er in dumme P’litik verwandelt. Na, wenn das so ist. :mrgreen:

Frau Merkel, sorgen sie doch mal dafür, dass die Ära Schäuble etwas weniger barbarisch zu Ende geht!

Tinnef (13)

Ahh! Das tolle Versandhaus Die moderne Hausfrau hat einen neuen Sommerkatalog rausgegeben, der von sich sagt, dass er auf „über 220 Seiten alles für einen schönen Sommer“ anbiete. Zum Beispiel das hier:

Kantensitzer Frosch

Sie möchten gerne kotzen, aber manchmal gibt es keinen Anlass? Denn schaffen Sie ihn doch mit dem Kotzmittel „Frosch“. Dieses wirkt auf rein optischem Wege und belastet ihren Körper nicht weiter.

Mein Wort des Tages…

…ist der „soziale Numerus clausus„:

Auf der anderen Seite sorgt die Selektivität des Bildungssystems, für die der Begriff eines sozialen Numerus clausus durchaus angebracht erscheint, aber auch dafür, dass auf deutschen Hochschulen — und mitunter schon in Kindergärten und Schulen — Herkunfts- und nicht Leistungseliten den Ton angeben.

Ich könnte jetzt einen wirklich langen Text über die immer wieder geforderte „Chancengleichheit“ im Bildungswesen schreiben, aber das hebe ich mir für einen Tag auf, an dem ich nicht völlig erschöpft bin.

Tote an die Macht

Es ist wahr, dass der polnische Premier Kaczynski ein besonders interessantes Argument zur „Begründung“ der polnischen Anpassungswünsche für die europäische „Verfassung“ gefunden habt. Er möchte die polnischen Opfer des Zweiten Weltkrieges berücksichtigt sehen, hätte Polen doch ohne diesen Krieg heute eine Bevölkerung von 66 Millionen Seelen.

Und es ist gewiss, dass diese „Begründung“ etwas lächerlich ist. Ein P’litiker aus Europa erwägt tatsächlich so etwas wie ein Stimmrecht für Tote und will dabei auch noch ernst genommen werden. Eine ganz neue Form der „Demokratie“ macht sich breit, eine Friedhofs-Demokratie… 😆

Es ist aber ebenfalls wahr, dass die p’litische Kaste der restlichen Europäischen Union die Tatsache völlig ignoriert, dass der gegenwärtige Verfassungsentwurf von sehr lebendigen Menschen in den Niederlanden und in Frankreich in Volksabstimmungen abgelehnt wurde. Diese demokratische Entscheidung ist ein klares Signal gewesen, dass die vorliegende Verfassung in zwei europäischen Kernländern von der Bevölkerung nicht erwünscht ist; damit verbunden ist wohl weniger eine Ablehnung der EU, sondern der Auftrag an die p’litische Kaste, einen annehmbaren Verfassungstext zu erarbeiten.

Und was macht diese ganze undemokratische Bande? Sie scheißt drauf. Und. Sie versucht, den demokratisch abgelehnten Text mit ein paar formellen Tricks doch noch durchzusetzen — am besten so, dass die betroffenen Menschen keine Möglichkeit mehr haben, diesen Wahnsinn aufzuhalten.

Im Nebeneinander dieser beiden Meldungen zeigt sich die wahn-witzige Wirklichkeit heutiger P’litik mit geradezu monströser Deutlichkeit. Wenn es ins p’litische Konzept passt, soll sogar Toten und elternlosen Ungeborenen ein „demokratisches“ Gewicht eingeräumt werden; auf der anderen Seite soll der demokratisch geäußerte Wille lebender Menschen ignoriert werden.

Warum redet diese Junta überhaupt noch von „Demokratie“? Dass hier in Wirklichkeit mit allen Mitteln eine Diktatur errichtet werden soll und errichtet wird, sieht man doch durch bloßes Hinschauen.

Ich glaube erst dann wieder ein bisschen an das Recht, wenn sich diese ganze kriminelle Bande vor einem Gericht verantworten muss. Bis dahin halte ich es durchaus für eine mögliche Maßnahme, dass man sich im Widerstand gegen diese Machenschaften auch einiger Mittel bedient, die eigentlich mit gutem Grund gesetzlich verboten sind.