Tinnef (26)

Dekorative Schlüssel-Figuren - Sie haben sich ausgesperrt? Kein Problem, wenn Sie das Schlüssel-Nest rechtzeitig mit einem Zweitschlüssel bestückt haben. Ausführung aus Kunststeien mit Aufhängeösen zur Wandbefestigung. Größe ca. 18 x 6 x 13 cm. 9,80 Euro

Sie haben Einbrecher und andere ungebetene Gäste durch das Abschließen ihrer Tür einfach so ausgesperrt? Kein Problem, wenn auch Sie dieses hässliche Schlüssel-Nest aus feinem Beton an ihre Hauswand gehängt und da einen Zweitschlüssel reingelegt haben. Dank der Tatsache, dass Sie ihre außerordentliche Dummheit und Geschmacklosigkeit mit einem Viertel ihres Säufervereins ihrer Gartenkolonie teilen, muss der Einbrecher nicht einmal mehr lange darüber nachdenken, wo Sie den Schlüssel versteckt haben könnten. Ganz im Gegenteil, es ist, als würden es die Spatzen von den Dächern pfeifen. Seien also auch Sie so blöd: Geben auch Sie ihre zehn Euro für diesen Tand aus, der hinter dem Wort „dekorativ“ völlig vergeblich die Tatsache zu verbergen versucht, dass er weder hübsch noch nützlich ist!

Und wenn Sie demnächst vier Mal hintereinander ausgeplündert wurden, rufen auch Sie nach einem stärkeren Polizeistaat. Die richtigen Vogel dafür haben Sie ja schon.

Quelle des Scans: Die moderne Hausfrau

Bericht vom Elendsstrich des Proletariats

Während die p’litische Kaste der BRD und ihre Speichellecker in Journaille und Medienbetrieb keine Gelegenheit auslassen, die großen „Erfolge“ der jüngeren „Reformen“ für das Wohlergehen der wirtschaftlichen Vampire mit geschönten Zahlen und weihevollen Worten zu feiern, hat sich Günter Wallraff einmal der anderen Seite dieser Verelendung, nämlich dem p’litisch geforderten und geförderten Arbeitsstrich für Elendsmalocher, ausgesetzt:

Einen Monat lang hat Wallraff als verdeckter Reporter in einer Fabrik gearbeitet, die Brötchen für Lidl backt, und dabei nach eigenen Angaben unwürdige Arbeitsbedingungen erlebt. […]

Die Arbeitsbedingungen der Niedriglöhner seien unwürdig, berichtete demnach der 65-Jährige, der mit den Papieren eines 51-Jährigen eingestellt wurde. Immer wieder sei ihnen ein Teil des zustehenden Lohnes vorenthalten worden.

Zudem lebten sie in ständiger Sorge, willkürlich abgemahnt zu werden, und in dauernder Gefahr, sich zu verletzen, weil Sicherheitsbestimmungen nicht eingehalten würden.

Nachdem sich im vorigen Jahr ein Betriebsrat gegründet habe, sei der gewählte Betriebsratsvorsitzende vom Firmenbesitzer aus dem Unternehmen gemobbt worden.

Das sind zwar für mich keine Neuigkeiten, sondern es ist das, was ich jeden Tag selbst zu Ohren bekomme, aber vielleicht wird ein Bericht von Wallraff ja mal etwas ernster genommen als die Anmerkungen diverser Blogger.

Überwachung ist eine gegenwärtige Tatsache

Wie das Leben in der BRD zurzeit eben so aussieht.

Da ist man unterwegs und hält sich an einem Tag in mehreren Städten auf. Bei gar nicht so wenigen Menschen entsteht diese Situation jeden Tag aus beruflichen Gründen. Und dass man dabei ein bisschen telefoniert, ist dank der Mobilfunknetze auch nichts Ungewöhnliches. Aber wie das Leben in einer Mischung aus Bananenrepublik und Polizeistaat eben so aussieht, kann man dann ein paar Tage später auch schon mal von der Polizei befragt werden und muss den Beamten sehr genau erklären, warum man an diesen beiden Orten war und warum man dort telefoniert hat. Und zwar zusammen mit gut tausend weiteren Menschen, die sich durch das gleiche Verhalten „verdächtig“ gemacht haben. Klingt unglaublich? Ist aber völlig wahr. Denn so richtige Verdachtsmomente braucht die Polizei in der BRD für ihre recht willkürlichen Maßnahmen nicht mehr.

Zumindest wissen jetzt gut tausend Menschen in der BRD etwas genauer, wie genau sie schon permanent bespitzelt werden, wenn sie an den Segnungen der Kommunikationstechnik teilhaben. Leider halten die restlichen vielen Millionen Menschen aus der BRD das Reden über diese Allgegenwart des großen Bruders für wirres Zeug aus dem Kopf eines Paranoiden und üben sich jeden Moment ihres Lebens in der Verdrängung der Wirklichkeit. Sonst würden sie unterwegs bestimmt viel häufiger ihre Telefone ausstellen. Einige allein schon aus Prinzip. Aber viele eben auch, um nicht wegen irgendwelcher blöden Zufälle in Raster zu fallen, in dem sie als potenzielle Schwerverbrecher erscheinen und dementsprechend von der Polizei behandelt werden.

Die Musikindustrie fickt die Hirne…

mit einem als ganzseitige Zeitungsanzeige in die Presse gedrückten „offenen Brief“ an Angela Merkel, der von zweihundert so genannten „Künstlern“ unterschrieben ist. In diesem Brief wird offen für eine vor dem Verfassungsgericht gescheiterte Internet-Überwachung zur Durchsetzung des Geschäfts mit den Rechten am „geistigen Eigentum“ geworben. Dabei schreckt man auch nicht davor zurück, sich schöne schreckliche Zahlen über die Internetnutzung auszudenken. Doch es gibt auch schon einen anderen offenen Brief an die deutsche Bundeskanzlerin, der dieses recht freche und arschlochhafte Bestreben gründlich auseinander nimmt. Schade nur, dass dieser weder als sündhaft teure Reklame in die Presse gebracht werden wird, noch dass er von den Agenturabschreiberlingen der BRD-Journaille auch nur beachtet, geschweige denn irgendwie erwähnt werden wird. Dafür ist die Journaille viel zu abhängig von der konzentrierten Geldmacht der Musikindustrie und von der wirtschaftlichen Reklame in diesen Blättern, deren „Inhalt“ fast nur noch aus den NITF-Tickern der großen Agenturen übernommen wird.

Und dass irgendjemand im Bundeskanzleramt diesen „Brief“ eines Bettlers zur Kenntnis nimmt, ist auch nicht zu erwarten. Dahinter steht ja keinerlei Geldmacht.

So verlogen das ganze Machwerk dieser schamlosen Propagandisten der Contentindustrie auch ist, es wird reichlich gelesen werden. Und es wird wieder einmal das Internet als etwas „kriminelles“ in die Aufmerksamkeit der medienhörigen Menschen bringen, auf dass die Konditionierung läuft. Wenn man dann dereinst das jetzige Internet in der BRD einfach verbietet, wird es niemanden mehr interessieren. Außer natürlich die Verlierer des technischen Fortschritts, denn die werden ordentlich zu feiern haben.

Die wütende Empfehlung: Alle „Künstler“, die sich nicht zu schade waren, diesen hirnfickenden Brief zu unterschreiben (unter anderem ist Reinhard Mey dabei, der sich neben musikalischen Dünnbrettbohrern wie „Tokio Hotel“ fast wie eine Bastion des Könnens ausnimmt) boykottieren, bis sich sich öffentlich für diese stinkende Schweinerei entschuldigen. Hier einmal die vollständige Liste:

2raumwohnung, Daniel Acht, Fatih Akin, Götz Alsmann, Stefan Arndt, Bob Arnz, Uli Aselmann, Andreas Auth, Lutz Bandte, Wolf Bauer, Claudia Baumhöver, BAP, Dr. h. c. Wolfgang Beck, Christian Becker, Oliver Berben, Christoph Biemann, Julia Boehme, Claus Boje, Ranja Bonalana, Dr. Jörg Bong, Prof. Dr. Heinrich Breloer, Silke Brix, Till Brönner, Burkhard Brozat, Prof. Christan Bruhn, Francesco Bruletti, Anni Brunner, Detlev Buck, Sven Burgermeister, Leander Carell, Yvonne Catterfield, Roger Cicero, Culcha Candela, Jakob Claussen, Caroline Daube, Samy Deluxe, Renan Demirkan, Joy Denalane, Helmut Dietl, Die Labbese, DJ Ötzi, Klaus Doldinger, Bernd Eichinger, EL’KE, Peter Eõtvõs, Jörg Evers, Dieter Falk, Dr. Wolfgang Ferchl, Alex Fischer, Helene Fischer, Uschi Flacke, Julia Franck, Egon L. Frauenberger, Amelie Fried, Molly von Fürsternberg, Joseline Gassen-Hesse, Hans W. Geissendörfer, Bijan Ghawami, Dr. Peter Gölitz, Urlich Granseyer, Herbert Grönemeyer, Ludwig Güttler, Till Hagen, Martin Hagemann, Kirsten Hager, Klaus Hanslbauer, Titus Häussermann, Peter Heppner, Max Herre, Gerd Hesse, Sabine Hirler, Mischa Hofmann, Dr. G.-Jürgen Hogrefe, Höhner, Dr. Gottfried Honnefelder, Klaus Humann, Viola Jäger, Christoph John, Juli, Udo Jürgens, Dr. Joachim Kaps, Ewa Karlstroem, Andreas Langenscheidt, Toni Kater, Joachim Kaufmann, Georg Kessler, Dietrich zu Klampen, Klaus & Klaus, Alexander Klaws, Patrick Knippel, Astrid Kollex, René Kollo, Meike Kordes, Harals Kügler, Mickie Krause, Joachim Król, Michael Krüger, Dieter Thomas Kuhn, Peter Lackner, LaFee, Prof. Ulrich Limmer, Udo Lindenberg, Peter Lohmann, Annett Louisan, Peter Maffay, Manfred Mai, Martin May, Helge Malchow, Marquess, Marc Marshall, Jens Meurer, Reinhard Mey, Kari Meyer, MIA., Michael Mittermeier, Monrose, Martin Moszkowicz, Christoph Müller, Nobelpenner, Oomph!, Margit Osterwold, Erich Öxler, Wolfgang Pampel, Stefan Peters, Dr. Joerg Pfuhl, Thomas Quasthoff, Rabaue, Karl-Klaus Rabe, Frank Ramond, Reamonn, Uschi Reich, Aribert Reimann, Steffen Reuter, Revolverheld, Dr. Andreas Richter, Prof. Dr. h. c. Wolfgang Rihm, Rosanna Rocci, Hilke Rosenboom, Ursula Rosengart, Rosenstolz, Jenniger Rostock, Dr. Christian Rotta, Sasha, Prof. Dr. Enjott Schneider, Philipp Schepmann, Schiller, Monika Schlitzer, Jörn Schlönvoigt, Bernhard Schmid, Kim Oliver Schmidt, Dr. Patricia Scholten, Walter scholz, Barbara Schöneberger, Atze Schröder, Hermann Schulz, Dr. Susanne Schüssler, Jan Schütte, Til Schweiger, Scooter, Seeed, Mark von Seydlitz, Rodion, Shchedrin, Ralph Siegel, Söhne Mannheims, Martin Spencker, Tom Spieß, Dagmar Stehle, Dr. Jörg D. Stiebner, ULrich Stiehm, Dr. Henning Stumpp, Alexander Thies, Tokio Hotel, Imre Tõrõk, Judy Tossell, Matthias Ulmer, Andreas Ulmke-Smeaton, Ulla Unseld-Berkéwicz, Philip Voges, Prof. Lothar Voigtländer, Neele Vollmar, Dr. Ralf Weigand, Stefan Waggershausen, Peter Wackel, Wagner Love, Joachim Weidler, Jan Weiler, Max Wiedemann, Ursula Woerner, Johanna Wokalek, Sönke Wortmann, Peter Zenk, Tom Zickler

Todesanzeige

Die Bundesrepublik Deutschland. Getötet von den Volkszertretern im Reichstag mit der Zustimmung zum Vertrag von Lissabon.

[via Schall und Rauch]

Suboptimales

Allein für den heutigen Text hätte Suboptimales einen festen Platz in der Blogroll bekommen. Aber da ist ja noch viel, viel mehr…

Waterboarding ist Folter

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Neun Millionen Arbeitslose

Ohne weitere Worte:

Die Zahlen über die Arbeitslosigkeit in Deutschland wurden von der Bundesregierung schon immer geschönt. Seit die Grenze von 1 Million Arbeitslosen 1974 offiziell erstmalig dauerhaft überschritten wurde, hat man an den Zahlen in immer größerem Umfang herummanipuliert. Und das wird in jeder Legislaturperiode immer schlimmer. Gehen Sie mal sicher davon aus, dass wir real deutlich mehr als 9 Millionen Arbeitslose in Deutschland haben.

Bei solchen „kleinen Korrekturen“ der Zahlen kann es durchaus noch passieren, dass die INSM-Mietmäuler Profeten Hüther und Jäckel doch noch Recht behalten mit ihrer Vorhersage, dass wir 2009 in der Bananenrepublik Deutschland nur noch drei Millionen Arbeitslose zählen werden. Einfach die Zahl dividieren, und ihre Größe erledigt sich ganz von allein.