Donnerstag, 2. Juli 2015
Kategorien: Werbung . Schlagwörter: Banken, Börse, Hamburg, Sparkasse, Werbung . Autor: Nachtwaechter . Comments: Hinterlasse einen Kommentar
Ich frage mich jetzt schon seit mehreren Tagen, wie bei Andreas L. — der mutmaßlich¹ vor einigen Tagen bei seinem Suizid ein mit 150 Menschen besetztes Flugzeug zum Absturz brachte — wohl die Depressionen behandelt wurden? In der Regel geschieht dies heute, weil es schön billig und oft wirksam ist, rein medikamentös, und Fluoxetin ist ein hierfür sehr häufig eingesetztes, modernes Antidepressivum. Es hat für ein Psychopharmakon bemerkenswert erträgliche Nebenwirkungen, was auch eine langfristige Behandlung depressiver Menschen mit Fluoxetin ermöglicht, aber dafür vor allem zu Anfang einer Behandlung zuweilen eine bei Depressiven ganz besonders unerwünschte Nebenwirkung:
In den USA laufen Schadenersatzklagen gegen die Firma Lilly mit einem Gesamtstreitwert von mehreren 100 Millionen DM. Ihr wird vorgeworfen, Fluoxetin vor der Markteinführung nicht genügend geprüft und nicht deutlich genug darauf hingewiesen zu haben, daß Fluoxetin aggressives, gewalttätiges Handeln bis zum Amoklauf mit Totschlag oder suizidales Verhalten auslösen kann […] Gefordert wird eine auffällige Warnung auf der Arzneipackung vor intensiven Suizidgedanken, die auch auftreten können, wenn entsprechende Hinweise in der Anamnese fehlen. Hierüber sollten auch die Angehörigen Bescheid wissen.
Quelle des Zitats: Arznei-Telegramm 6/1991², Hervorhebung von mir.
Und, habt ihr in der ganzen medialen Berichterstattung mit ganz vielen Laberexperten für jeden nur erdenklichen Bullshit auch nur ein einziges Mal diese eine Frage gehört, die man übrigens relativ leicht durch eine Frage an den Arzt klären könnte? Nein? Ich übrigens auch nicht. Die scheinen ja alle in Alzheim zu leben, diese Journalisten. Wie kann das nur kommen? An Recherche kann es jedenfalls nicht liegen.
Aber depressive Menschen in ihrer existenziellen Not zusätzlich verteufeln und als ganz große Gefahr darstellen, das können diese verkackten, menschenhassenden, asozialen Schreibtischtäter!
Ich weiß nicht, wie es Andreas L. mit seiner Depression ergangen ist, aber ich weiß, dass seine Lebensumstände es aus seiner Sicht erfordert haben, sich trotz einer ausgestellten Krankschreibung — na, wurde vielleicht vom Herrn Doktor die Medikamentierung auf Fluoxetin umgestellt? — zur Arbeit zu schleppen. Vermutlich musste er den Verlust seines Arbeitsplatzes befürchten, wenn er sich krankgemeldet hätte, und danach wäre für den als „psychisch krank“ abgestempelten Menschen nur noch Hartz IV, Jobcenter-Willkürherrschaft, Aussichtlosigkeit und Elend bis zu Tod gekommen. Dies zusammen mit einem Medikament, das zumindest in einigen Fällen suizidal und aggressiv macht, erklärt das, was Scheißjournalisten in ihren Texten und Reportagen regelmäßig als „unfassbar“ bezeichnen, ziemlich gut.
Aber wie klänge das auch in den Staats- und Wirtschaftsmedien der BRD: 150 Menschen sind möglicherweise an den Nebenwirkungen eines Medikamentes kombiniert mit dem von CDUSPDCSUFDPGRÜNETC geforderten und geförderten Hartz-IV-Staat gestorben. Da spricht Mitmensch Arschloch als Journalist lieber vom ominösen „Unfassbaren“ und heizt schön ablenkende Gefühle und allerlei nichtssagende Bullshit-Themen an, um den Content zu produzieren, mit dem Menschen zum eigentlichen Geschäft von Presse und Glotze gelockt werden: Zur Reklame.
Übrigens auch zur Reklame der Pharmaunternehmen, die ganz sicher gut zahlen, denn sie machen ein Mordsgeschäft.
Macht die verdammte Glotze aus, lasst nicht mehr Journalisten auf eurer leicht aufheizbaren Psyche Klavier spielen und informiert euch!
¹So, wie es im Moment aussieht, ist das eine beinahe gesicherte Tatsache.
²Es gibt auch aktuelle Quellen für den Zusammenhang einer Behandlung mit Fluoxetin und erhöhter Suizidneigung, zudem steht dies auch auf dem ziemlich erschröcklichen Beipackzettel von Flouxetin-Medikamenten. Ich habe das Arznei-Telegramm zitiert, weil es sich dabei um eine anerkannte und seriöse Fachpublikation handelt, in der — im Gegensatz zum gewöhnlichen Journalismus in den Staatsmedien und in den Medien der Contentindustrie — keine haltlosen Spekulationen weitergegeben werden.
Manchmal freue ich mich, wenn ich zuschauen darf, wie sich die Arschlöcher in ihrer dummen dummen Gier selbst ins Knie schießen.
Werber… das sind die für ihre Herzenskälte hochbezahlten Unmenschen, die den Enteigneten von Zypern weißlächelnd, himmelblau und mit echter Photoshop-Sonne erzählen würden, dass sie ja erfolgreich ihr Geld mit lukrativer Negativverzinsung angelegt hätten.
Und jene, die das gleiche Lügenhandwerk zu mieserer Bezahlung in scheinbar objektivem Ton verrichten, die nennt man Journalisten.
Heute ist einer dieser ganz „wichtigen“ Tage im Jahr, meinen die Reklamefritzen vom CMS, denn heute, am 28. September 2012, ist der vierzehnte Tag des Deutschen Butterbrotes.
Ein von Reklameheinis (also: professionellen Lügnern) ersonnenes „Ereignis“ von so bestürzender und erschütternder Unwichtigkeit sieht man nur selten. Ist es für jeden unwichtig? Aber nein, nicht für jeden. Die Tagesschau des BRD-Staatsfernsehens ARD, die ja in knochentrockenen Abwägungen ihre Relevanzkriterien für Meldungen sicherstellt, hat gestern vor zehn Jahren die folgende Meldung im Programm gehabt:
2002-09-27 09:22:36
Vierter Tag des Deutsches Butterbrotes
Gutes Brot und gute Butter sollen in Deutschland neben Bagel und Croissant nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb wird heute der Tag des Deutschen Butterbrotes zelebriert – eine Intiative der Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft, die bundesweit 150.000 Butterbrote verteilt.
Die Einen sagen Bemme, die Anderen Stulle und alle meinen das Butterbrot, dessen Ehrentag die Deutschen heute begehen. Mit 150.000 Butterbroten will die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) ganz offiziell auf die traditionelle deutsche Köstlichkeit aufmerksam machen. In 15 Städten verteilen die Mitarbeiter deshalb auf den Bahnhöfen an hungrige und weniger hungrige Reisende Stullenpakete. Denn: „In Maßen genossen, ist auch Butter zusammen mit Brot gesund“, meint CMA-Projektleiterin Kirstin Jagusch.
Werbung für das Butterbrot
Brötchen, Bagel und Croissant machen dem alten Butterbrot immer mehr Konkurrenz. Doch es geht den Veranstaltern auch darum, für ein Frühstück zu Hause zu werben, denn immer mehr Deutsche verlassen ohne die erste Mahlzeit ihre Wohnung. Noch bringen es die Bundesbürger im Pro-Kopf-Verbrauch auf 6,5 Kilogramm Butter im Jahr, aber die Menge nimmt ab.
Im Vorjahr gab es in der Hauptstadt einen Versuch für das Guinnessbuch der Rekorde. Helfer hatten eine 18 Quadratmeter große Brotscheibe mit 54 Kilogramm Butter bestrichen. Das angeblich größte Butterbrot sei aber noch nicht ins Rekord-Buch eingetragen, sagte Jagusch.
Die Butter kam in Deutschland erstmals im Spätmittelalter aufs Brot. Handelsschiffe brachten Fässer mit dem Fett aus Norwegen, Schweden, Dänemark und den Niederlanden in deutsche Städte.
Ich würde diese Tagesschau-Meldung gern verlinken, aber wegen der von den Verlegern in der BRD erzwungenen Depublizierung steht sie auf der Tagesschau-Website nicht mehr zur Verfügung. Ich habe im Land des erzwungenen Vergessens deshalb diese Meldung aus einem internen Export, der von einem Unbekannten veröffentlicht wurde zitiert — und zwar nur, um auf diese Weise kurz daran zu erinnern, wie es mit dem Relevanzkriterien für eine Tagesschau-Meldung aussieht: Irgendeine Bullshit-Reklameidee der geldmächtigen Großindustrie ist im Zweifelsfall immer mal eine Meldung wert. Wenn hingegen mitten in der reichen EU Menschen massenhaft verarmen und für bloßes Existenzrecht friedlich auf die Straße gehen, um sich von den Knüppelbullen der Besitzenden und Bankverbrecher niederprügeln zu lassen, während den Bankverbrechern der Reichtum der Menschen von einer korrupten Bande von P’litikern geschenkt wird — ja, dann ist das für die gleiche Tagesschau eher irrelevant. Und wer an solchen unmenschlichen Maßstäben als Mensch Zweifel äußert, ist nur Bestandteil eines kleinen Shitstürmchen, das die Tagesschau-Macher einfach ignorieren.
Das sollte nicht vergessen werden. Sonst fängt man womöglich noch an, die propagandistische Meldungsauswahl einer Redaktion des BRD-Staatsfernsehens mit der Wirklichkeit zu verwechseln…
Gute Nachricht: Das Ende der Durststrecke ist erreicht, wenn Mitmensch Bierspießer nicht nur die üblichen sieben Gründe hat, sich volllaufen zu lassen (der erste heißt übrigens „Montag“), sondern wenn zudem alle noch so fernliegenden Produkte von den Werbern befußballert werden und er deshalb weiß, dass er bald wieder aufgeregt und brüllend nach der Kanne greifen kann, wenn seine verkümmerten Waden erzittern, weil der Flimmerball an die Latte scheppert. Passend zum Gebrüll des Idioten, in dessen Oberstübchen es dermaßen finster ist, dass die Überflutung des ganzen Alltags mit allgegenwärtigem Tretball wie das Licht am Ende des Tunnels wirkt, ist der tretballförmige Flaschenöffner mit Batterie, der sogar stellvertretend für das hirnlose Gesäuge Bierschlürf rumbrüllen kann, damit sich der Evolutionsverweigerer mit seinem Brachland im Kopfe ganz und gar aufs Besoffenwerden konzentrieren kann.
Quelle des Scans: Katalog „Die moderne Hausfrau“
Mir ist beinahe die Galle explodiert, als YouTube zur Auffassung gekommen ist, dass eine obskure Verwertungsgesellschaft die Rechte an einem Stück von mir haben soll — und deshalb damit beginnen wollte, wegen dieser behaupteten und nicht bestehenden Rechte Reklame neben dem Video zu schalten, von der die obskure Verwertungsgesellschaft profitiert hätte.
Dass ich der Urheber dieses Stückes bin und wo ich es veröffentlicht habe, war sowohl im Video als auch im Beschreibungstext des Videos vermerkt. Darüber hinaus stammte sämtliches Bildmaterial von mir.
Es handelte sich hier um einen Akt reiner Willkür. Offenbar werden auf Seiten von YouTube bei einem derartigen Missbrauch durch die Rechteverwertungs- und Kopierindustrie nicht die geringsten Plausibilitätsprüfungen durchgeführt, sondern die Nummer wird einfach mit aller technokratischen Kälte durchgezogen.
Zwar ist der Hinweis — nachdem ich eine geharnischte Mitteilung an den Support geschrieben habe — inzwischen wieder still entfernt, aber zu so einer Geste wie auch nur einer mechanisch formulierten Entschuldigung ist Google in seiner Erscheinungsform als YouTube nicht bereit. Auch würde es mich brennend interessieren, auf welcher Grundlage es zu dieser Einordnung meiner marginalisierten Computer-Klangbastelei durch YouTube, Google oder einen obskuren Rechteverwerter kam, da ich gern dazu Stellung beziehen würde. Denn tatsächlich bin ich sogar dazu imstande, meinen Status als Urheber allein durch existierende Projektdateien und das verbaute Samplematerial nachzuweisen. Was diesem möglichen Nachweis gegenübersteht, das würde zu gern mal sehen, damit ich es nicht nur vermuten muss. Ohne es gesehen zu haben, bleibt mir nur die Annahme, dass es sich um eine völlig unbelegte Vermutung von Vertretern der geldherrschaftlichen Willkür handeln muss — und diese wird dann einfach von Google mit technischen Zwangsmitteln durchgesetzt.
Kommt, Google und YouTube — so geht das nicht. Das heißt: Es geht schon, aber glaubt nicht, dass jemand ein so gestaltetes „Angebot“ noch attraktiv findet. Wenn ich ich einen Mangel an autokratisch handelnden Typen in meinem Leben empfinde, dann gehe ich nicht zu einem Internet-Dienstleister, sondern in die „Volksrepublik“ China.
Die im Video verwendete Musik, alle Texttafeln und das am Ende eingeblendete Testbild stammen von mir. Wenn dieses Videowerk — ja, ich betrachte diese Aufarbeitung als Kunst — also bei YouTube demnächst verschwindet, liegt das nicht an vorgeschobenen Urheberrechten, sondern daran, dass YouTube (im Besitz von Google) nicht will, dass derartige Vorgänge auf YouTube sichtbar werden. Was das bedeuten kann, lässt sich etwa bei Frau Streisand erfragen.