Wohl dem, der nicht in der BRD lebt!

Na, kommt einem der vielen Opfer der Content4U GmbH, von outlets.de oder einer der vielen weiteren Firmierungen dieser BRD-Abzocker-Mafia das folgende „Geschäftsmodell“ vertraut vor:

Erstens hatte die Betreiberfirma der Website durch die Nutzung von sogenannten Brückenseiten und durch irreführende Werbung die Verbraucher zur Annahme verleitet, dass die Software auf der Website zum kostenlosen Download verfügbar sei. In der Folge schlossen die Verbraucher unwissentlich ein zweijähriges Abonnement ab. Die zweite unlautere Geschäftspraktik bestand im Senden von Zahlungserinnerungen, mit welchen den Verbrauchern erhebliche Mehrkosten — z. B. für Gerichtsverfahren und Anwalt — angedroht wurden und somit ein psychischer Druck auf jene Verbraucher ausgeübt wurde, die nicht bereit waren zu zahlen. Als dritte unlautere Praktik wurde schließlich beanstandet, dass durch das Verhalten des Unternehmens der Verbraucher von der Ausübung seines Rücktrittsrechts abgehalten wurde. […]

Die Behörde hat ferner bestätigt, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass Estesa Ltd gegen Verbraucher, die zu Opfern dieser unlauteren Geschäftspraktiken wurden und nicht gezahlt hatten, gerichtlich vorgegangen sei.

Was passiert, wenn jemand in der BRD solche Geschäfte macht, weiß jeder Leser dieses Blogs angesichts der ermüdenden Regelmäßigkeit dieses Themas: Im p’litisch gewünschten Paradies für Abzocker und Betrüger werden diese Canaillen richtig reich damit.

Tja, wohl dem, der nicht in der BRD lebt, sondern in vielleicht Italien, wo solchen Verbrechern empfindliche Strafen drohen — der in dieser Beschreibung benannten Klitsche namens italia (strich) programmi (punkt) net wurde zum Beispiel für diese betrügerische Geschäftemacherei eine Strafe von anderthalb Millionen Euro auferlegt.

In der BRD hingegen, da werden diese Betrügereien von Leuten, die nicht besonders schwierig zu ermitteln sind, noch jahrelang ohne nennenswerte Konsequenzen weiterlaufen, während irgendwelche Innenminister meinen, dass man die Internetkriminalität doch jetzt endlich durch „Internetpolizisten“ und die verdachtsunabhängige Vorratsdatenspeicherung bekämpfen muss.

Die gleichen P’litiker, die immer so beflissen vom „Rechtsfreien Raum“ Internet labern, sorgen dafür, dass in der BRD lebende Menschen im Internet nahezu entrechtet sind, wenn sie darauf hereinfallen, dass ihnen jemand in bewusst irreführender Absicht ein „kostenloses“ Angebot verspricht, das jede Menge Kosten verursacht. Und ansonsten wird weiterhin mit zweierlei Maß gemessen.

10 Kommentare

  1. […] Quelle und vollständiger Bericht: Wut! […]

  2. Ich hab ja nicht viel Hoffnung, aber man könnte es ja zur Abwechslung mal mit Strafanzeigen wegen Nötigung http://www.buzer.de/gesetz/6165/a85582.htm
    versuchen.

    • Da unsere Politiker und Justiz na sagen wir mal lieber „vermutlich scheinbar ahnungslos“ sind (möchte ja keinen beleidigen, was ich mir denke ist eine andere Sache) werde ich voraussichtlich bei der nächsten Wahl mal Leute/Parteien wählen, die sich mit dem Thema Internet usw. besser auskennen. Diese Abzocke muss endlich abgeschafft und bestraft werden. Vielleicht schafft es die Piratenpartei in den Bundestag und kann dieses Thema aufgreifen und einen gewissen Druck aufbauen. Schade nur, dass unsere Medien (die 4. Gewalt im Lande) hier so tief schlafen und dies nicht ernsthaft angehen.

  3. […] es ist p’litisch gewünscht, dass die BRD ein Paradies für Abzocker und Betrüger bleibt. Wohl dem, der dort lebt, wo solche Schurken wie jeder normale Verbrecher behandelt werden! Also: Nicht einschüchtern lassen. So lange nicht mit einem Postzustellungsauftrag ein […]

  4. […] Reinlichkeitsfanatiker seine Unterwäsche. Die Frage, warum solche namentlich bekannten Betrüger überall anders auf der Welt empfindliche Strafen bekommen, nur nicht in der Bundesrepublik Deutschland, diese Frage können sie ja mal ihrem nächsten […]

  5. […] Kriminalität gibt es übrigens nur in der Bundesrepublik Deutschland, überall anders in der Welt werden solchen Verbrechern empfindliche Strafen auferlegt. Zu einer juristischen Verfolgung dieser Verbrecher wird es auch in Zukunft nicht kommen, auch in […]

  6. […] Ob die Angeklagten wirklich verurteilt werden, gehört dabei noch zu den Dingen, an denen ich meine Zweifel habe. In anderen Ländern als der BRD sieht der Umgang mit einem derartig asozialen Pack sehr anders aus. […]

  7. […] Wohl dem, der nicht in der BRD lebt, wo solche Formen der Internetkriminalität politisch explizit erwünscht sind. In anderen Staaten sieht das anders aus. Die BRD bleibt eine Hätschelstube für derartige Widerlinge. […]

  8. […] Und vor allem: Haben sie nichts Besseres zu tun, als sich den ganzen Tag lang mit diesem Wust von (beinahe immer völlig legalen) Banalitäten herumzuschlagen, um ganz allgemein und bei jedem “eine befriedende und disziplinierende Wirkung” (in deutlicherer Sprache: einen einschüchternden Eindruck) zu entfalten? Zum Beispiel als Gehilfen der Staatsanwaltschaften Polizeiarbeit zu leisten? Dabei hülfe es ihnen vielleicht, wenn zur Anzeige gebrachte Formen der Internetkriminalität wie etwa organisiert kriminelle Abzockmodelle mit Wucherpreisen für eine (angeblich kostenlose) Nullleistung nicht regelmäßig zu einer Einstellung der Ermittlungen führten, obwohl Millionen von Menschen davon betroffen sind, sondern stattdessen so verfolgt würden, wie das in anderen europäischen Ländern üblich ist. […]


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