AG Wiesbaden: JavaScript ausschalten!

Kurze Durchsage vom Amtsgericht Wiesbaden: Wer aus dem einen oder anderen Grund verhindern möchte oder (etwa aus beruflichen Gründen) muss, dass sein Computer, sein Telefon, sein Router, seine Netzwerkkabel [sic!], sein Monitor [sic!], seine Tastatur [sic!], seine Maus [sic!] und seine handschriftlichen Notizen bei einer Hausdurchsuchung sichergestellt und beschlagnahmt werden, sollte seinen Webbrowser nur noch mit abgeschaltetem JavaScript betreiben.

Beschluss des Amtsgerichtes Wiesbaden

Auf die — für technikkundigere Menschen durchaus naheliegende — Idee, dass man eine solche Seite auch ohne die Absicht einer DDoS-Attacke gegen den Webserver der GEMA angesurft haben könnte, zum Beispiel weil man dort einen interessanten Text gelesen hat, der über Twitter, Facebook, IRC oder mit einer Mail empfohlen wurde, während im Hintergrund eine kriminelle JavaScript-Programmierung unbemerkt arbeitete, kann so mancher Richter in der BRD offenbar nicht kommen. Im Ergebnis begründet das Surfen mit aktiviertem JavaScript, was übrigens die Standardkonfiguration aller derzeit verfügbaren Browser ist, einen Anfangsverdacht wegen einer versuchten Computersabotage mit allen wohl immer völlig unerwünschten Folgen der daraufhin erfolgenden Ermittlungen durch das Bundeskriminalamt.

Welchen „Ermittlungszielen“ in diesem Kontext die beschlagnahmten Ethernetkabel, der Monitor, die Maus, die Tastatur und der Router dienen sollen, bleibt übrigens das Geheimnis des Richters und des antragstellenden Staatsanwaltes der Generalstaatsanwaltschaft. Wer — anders als ich — nicht daran glaubt, dass dieser übertriebene und willkürliche Hang zur vorübergehenden Enteignung nur der Einschüchterung und Abschreckung dient, kann mir ja mal einen guten Grund in den Kommentaren nennen.

[via]

Nachtrag: Siehe auch Politgirl Blog, bei RA Ferner und auf Spiegel Online.

7 Kommentare

  1. […] Beschlagnahme aller herumstehenden Computer, Telefone, Tastaturen, Kabel, Mäuse, Pädds – weil es einen begründeten Anfangsverdacht wegen Computersabotage geben könnte… Anonymous, Blah, BRD, Enteignung, Hausdurchsuchung, Hessen, JavaScript, Web 3.0, […]

  2. Besser als beim Surfen das JavaScript auss… wäre, Jondofox und Jondonym zu nutzen. Nur bescheuerte gehen ohne Visier ins Netz.

  3. […] bestimmt auch bei der Gestapo etwas werden können. (Näheres zu den absurden Hausdurchsuchungen im Wutblog.) BRD, Kotzreiz, Phobokratie, Polizeistaat, Rechtsmissbrauch, […]

  4. is aber nicht so schlimm, da steht die tat hätte am 17.12.2012 stattgefunden….oder besser gesagt…wird wohl erst stattfinden 😀

    es ist natürlich nix neues, dass gerade bundesstellen nicht gerade mit fachkräften besetzt werden. erstens verdienen die in der privatwirtschaft mehr und beim bund arbeiten eh nur leute die jemanden kennen der beim bund arbeitet (beziehungsnetz nennt man so etwas). völlig legal nix können, nix tun und anderen sagen was sie machen sollen 😀

    • In deutschland gmbh ist alles möglich. Anklage wegen Anonymous. Nach 0.5 jahr machen die bei 106 unschuldige menschen bei gema Aktion beschlagnahmung,anklage 5 jahre straftat. Schwahsinn!!! 5 monate weg 500 Eur bin schon los,Anwalt macht garnicht die andere auch. Was soll das ganze.

  5. In Demokratischen Land wo man keine Rechte hat, Polizei beschlagnahmt alle Rechner, hd usw.ohne Beweise zu haben das einzige ist IP der dir hacker geklaut hat nach 9 Monaten dursuchen die dir deine WG, beschimpfen. Danach landet das ganze erst in Wiesbaden dann Frankfurt am Mein, Hildesheim und Ende Verden. 5 Monate dauert das ganze ist nichts zu finden, Anwalt arbeitet mit der Polizei nicht mit dir, 500 EUR ist vergangen. Dein ganzes Leben liegt in Müll, Pläne, Arbeit usw. Medien lügen!!!

  6. Ein Jahr ist vergangen, Rechner weg, Rechte bedeuten für die garnichts Terror Brd GmbH geht weiter. Wacht auf!!!


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