Was hatten wir denn lange nicht?

Es ist ja nur noch ein paar Wochen bis zur CeBIT, und richtig, wir hatten lange nicht mehr den ominösen „Fachkräftemangel“, der regelmäßig von irgendwelchen menschenverachtenden Arbeitsagentur-Arschlöchern und p’litischen Arbeitsverweigerern aus den Volkszertretungen in die Presse gefurzt wird, um mit diesem billigen Propagandahebel eine p’litische Stimmung zu schaffen, in der man besser billige Leute aus dem Ausland holen kann.

Sachsen-Anhalt gehen zunehmend gut qualifizierte und junge Arbeitskräfte aus: 2014 werde die Arbeitslosigkeit zurückgehen, aber es werde zunehmend schwieriger, den Bedarf an Fachkräften in den Regionen zu sichern, sagte der Regional-Chef der Bundesagentur für Arbeit, Kay Senius, am Montag in Halle. Zu den Gründen gehöre vor allem die demografische Entwicklung und damit ein Mangel an jungen Menschen im Vergleich zu älteren

Nun, Herr Senius, ich möchte ihrer Senilität gern ein wenig aushelfen!

Haben sie schon einmal etwas von dieser tollen Idee des Marktes gehört? Sie und ihresgleichen sprechen ja selbst immer wieder vom Arbeitsmarkt, auf dem sich jeder verkaufen soll. Wenn das wirklich ein Markt wäre, dann würden die Preise auf diesem Markt durch das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage entstehen — und diese Preise sind letztlich das, was den Menschen als Gehalt ausgezahlt wird.

Und, Herr Senius, geht jetzt ein Osram in ihrer senilen Hirngruft an? Nein, immer noch nicht? Gut, also weiter.

Gäbe es einen Fachkräftemangel, dann würden ausgebildeten, erfahrenen Leuten ein höheres Gehalt verhandeln können. Mit den Gehältern geht es jedoch seit Jahrzehnten immer nur runter. Es ist noch gar nicht so lange her, Herr Senilibus, dass ein Facharbeiter verheiratet sein konnte, zwei Kinder haben konnte, sein Haus abzahlen konnte, sich sein Auto leisten konnte und das alles, ohne dass seine Frau oder gar seine Kinder etwas zum Haushaltseinkommen hinzuverdienen mussten. Sie können ja mal in die Statistiken ihrer menschenverachtenden Drecksbehörde schauen, dann wissen sie das auch.

Und seitdem gehts bergab.

Seitdem wird Arbeit billiger. Das nicht, weil die Leute ein Mangel sind, sondern weil es viel mehr Leute gibt, als man für die Arbeit bezahlen möchte. Auf allen Ebenen. In jeder nur denkbaren Qualifikation. Heute müssen Mann und Frau arbeiten, an Kinder ist kaum zu denken, die Miete für eine Stadtwohnung ist schon hart, auf ein Auto wird durchaus öfter mal verzichtet. Unterbezahlte Scheißarbeit, die von ihnen und ihresgleichen als „prekär“ bezeichnet wird, um weder die Worte „Armut“ noch „Elend“ in den Mund nehmen zu müssen, ist eine Bedingung, von der auch Menschen guter Ausbildung, guter Erfahrung und hoher Qualifikation betroffen sind.

Das ist der von ihnen postulierte „Fachkräftemangel“, den es gar nicht gibt, weil sie einfach nur verlogene Propaganda jenseits aller ihnen bekannten Fakten von sich geben, Herr Senius, sie Arschloch!

Und wenn sie mir das nicht glauben wollen, weil sie in ihrer Verwaltungs- und Vergewaltigungskarriere so ein guter Lügner geworden sind, dass sie sogar ihre eigenen Lügen mit der Wahrheit verwechseln, dann stöbern sie mal in ihrer Körperagentur-Datenbank nach offenen Stellen in ihrem Niedriglohnland und rufen sie mal bei den Unternehmen an: „Oh, sie suchen einen C++-Entwickler. Wie sieht es mit meiner Aussicht aus, wenn ich mich für den Job bewerbe und 45.000 € p.a. haben möchte“? Wenn sie diese Frage stellen, werden sie feststellen, dass es von Seiten der so genannten „Arbeitgeber“ daran mangelt, kompetente Menschen mit Fachkenntnissen auch nur halbwegs angemessen zu bezahlen.

Und nein, mit rechtloser Elendsarbeit, Hungerlöhnen, einer Entwurzelung, die auch nicht besser davon wird, dass sie von einem Geschmeiß wie ihnen als „Flexibilität“ bezeichnet wird, holen sie auch keine Leute aus Russland, Indien, Rumänien…

Schon gar nicht ein Land mit manifester Ausländerfeindlichkeit.

Gehen sie sterben, Herr Senius, sie Menschenfeind!