Verhungern für den Aufschwung

Die so genannten „Reformen“, die sich mit dem Namen des bestechenden Nuttenvermittlers Peter Hartz verbinden, in Wirklichkeit jedoch von der gesamten p’litischen Kaste der BRD getragen und durchgeführt wurden und werden, sie zeigen ihre ersten, unübersehbaren Erfolge. Nicht nur, dass es aufwärts mit dem DAX und den Gewinnen der Besitzenden geht, die tief ins Fleisch einschneidenden Maßnahmen tragen auch zum Rückgang der Arbeitslosigkeit bei. Sogar das Staatsfernsehen der BRD würdigt diese „Erfolge“ der p’litischen Maßnahmen.

Der 20-Jährige, der am Sonntagabend tot in seiner Wohnung gefunden worden ist, verhungerte offenbar vor den Augen seiner Mutter. Der Arbeitslose habe offensichtlich seit Monaten keine ausreichende Nahrung zu sich genommen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Als die Ermittler den Toten fanden, war er stark abgemagert. Laut Obduktion war die Todesursache Kreislauf- und Herzversagen. Seine 48 Jahre alte Mutter war ebenfalls mangelernährt und wurde wegen ihres schlechten Gesundheitszustands in ein Krankenhaus gebracht.

Ja, „der Arbeitslose“ ist verhungert. Mitten in der BRD, die immer noch zu den reichsten Ländern der Welt gehört. Und seine Mutter, die den Zerfall über einen längeren Zeitraum hinweg anschauen musste, „durfte“ sich das Sterben anschauen.

In einer ersten Befragung gab die ebenfalls arbeitslose Mutter an, die beiden hätten nicht genug Geld gehabt, um Lebensmittel zu kaufen. Die Mutter habe ihren Sohn als depressiv und phlegmatisch beschrieben. Seit dem vergangenen Jahr habe er mehrmals den Wunsch geäußert, zu sterben.

Ehrlich gesagt: Ich habe einen recht sonnigen Charakter, aber wenn ich längere Zeit hungere, bekommt mein Wesen auch etwas sehr phlegmatisches und melancholisch wirkendes. Ich kann mich noch gut und genau an die Zeit erinnern, in der ich „ganz normal“ arbeitete und von meinen „Arbeitgebern“ mit krimineller Regelmäßigkeit um meinen Lohn betrogen wurde, während mich ein Kostenapparat auffraß. Dabei lernt man eine Lektion fürs Leben, wenn jede Zahlung für erbrachte Leistungen nur noch unter Androhung gerichtlicher Schritte teilweise gezahlt wird, während einem die ganz normalen Kosten für das „Leben“ (Miete, Strom, Nahverkehr, sonstige Verpflichtungen) auffresst. Erst, seit ich nicht mehr arbeite und vom Betteln lebe, kenne ich keinen Hunger mehr — sogar eine ordentliche Wampe habe ich bekommen…

Aber wenn ich wirklich die Leistungen der entmenschlichten BRD-Terrorsystemes vom Staat erflehen würde, das zum Hohn für die davon Betroffenen auch noch ein „Sozialsystem“ genannt wird, denn könnte es mir sehr anders gehen. So eine ähnliche Lage scheint auch hier geherrscht zu haben.

Die 48-Jährige hat nach den Angaben in früheren Jahren Sozialleistungen bezogen, seit einiger Zeit jedoch keinen Antrag mehr gestellt. Der Sohn habe nach derzeitigem Stand keine staatliche Unterstützung mehr bekommen, weil er Arbeitsangebote und Untersuchungen ausgeschlagen habe.

Klar doch, „er hat Angebote ausgeschlagen„, so wird das denn mit latentem Populismus für den Artikel in den staatlichen Medien zusammen gefasst. Mir persönlich ist ein Mensch mit ärztlich attestierter Höhenangst bekannt, der ein „Angebot“ seines BA-Agenten ausschlug, als Gebäudereiniger zu arbeiten. Ein „Angebot“ kann man das wohl kaum nennen, denn dieses „Ausschlagen des Angebotes“ führte zu einer weit gehenden Streichung der paar Euros, von denen er doch leben sollte. Es ist eher ein Angebot aus einem Mafia-Film, „ein Angebot, das man nicht ablehnen kann“. Wenn er nicht ein wirkliches, aus Menschen bestehendes soziales Umfeld gehabt hätte, weiß ich nicht, was er getan hätte — er sprach auch trotz dieser günstigen Bedingung in seiner Situation von Selbstmordabsichten, und wir haben manche Nächte mit Gesprächen verbracht. Wahrscheinlich nennt man das „Nicht-Ausschlagen eines Angebotes“  in der BRD demnächst „Neue Freiwilligkeit„.

Wenn jemand den schmerzhaften Hungertod eher in Kauf nimmt als die Terrormaßnahmen der BRD-Elendsverwaltung in Form der Bundesagentur für Armut und mies bezahlte Elendsarbeit, denn spiegelt das vor allem das Ausmaß des inzwischen herrschenden Terrors gegen jene Menschen wider, für deren Arbeit kein Unternehmer mehr Geld bezahlen will, von dem ein Mensch auch leben könnte.

Auf den Fall war die Polizei nach einem Hinweis von Bekannten der Frau aufmerksam geworden. Für eine Einschätzung der psychischen Verfassung der 48-Jährigen sei es noch zu früh, sagte eine Sprecherin der Polizei. Die ersten Fragen der Ermittler habe die geschiedene Frau bislang klar beantwortet.

Natürlich hat die Frau „klar geantwortet“. Oder glaubt hier wirklich jemand, dass Armut dumm macht? Oder dass nur dumme Menschen mit großem Realitätsverlust arm werden? Oder mit psychischen Problemen?

Die p’litisch Verantwortlichen für die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung sind allgemein bekannt, ihre besonders scheußlichen Vertreter heißen Schröder, Müntefering, Merkel — aber die vielen, beim Verkauf Deutschlands an den Meistbietenden aushelfenden Schreibtischtäter sollte niemand vergessen. Es wird höchste Zeit, dieser Bande von Unmenschen negatives soziales Feedback zu geben.

Via Fefe’s Blog

9 Kommentare

  1. Was ist wohl angenehmer:
    am „anti-faschistischen Schutzwall“ erschossen zu werden oder an „HartzIV“ zu verhungern?

    Es sollte einer mal ein Buch schreiben mit dem Titel „Die neuen Mauertoten“. Aber wie schon der rheinische Irrealis ausdrückt, wird das wohl nie was (mich eingeschlossen), weil das ein Tabu ist die DDR mit der BRD zu vergleichen oder gar gleichzusetzen. Das Buch wird kein Verleger herausgeben wollen und als Selbstverlag kann man gleich Insolvenz anmelden.

  2. […] So langsam geht es voran mit der Senkung der Arbeitslosenzahlen durch die so genannten “Reformen” — das Problem löst sich durch “sozialverträgliches Frühableben“, […]

  3. Ich kenne keinen Arbeitslosen, mit dem ich Kontakt hatte, den wir wieder in Lohn und Brot bekommen hätten…. das der Junge verhungert ist, ist tragisch aber aus den Auszügen, die hier stehen, kann man eindeutig entnehmen, dass es wohl eine freie Entscheidung war – wer nicht nach Hilfe fragt, dem wird nicht geholfen. Warum haben sich der Junge oder die Mutter nicht bei der Charitas oder einer der anderen Hilfsorganisationen gemeldet, wenn Sie nichts mit dem von Dir verteufelten Staatssystem zu tun haben wollen?!

    Dieser Fall ist der eindeutige Beweis dafür, dass man „hilflose“ vielleicht doch nicht alleine lassen darf und besser zur Vermeidung solcher tragischer Fälle rund um die Uhr betreuen lassen sollte?!

    Just my 2 Cents.

  4. tia kenn da auch so ne schöne Harz IV geschichte – einer meienr bekannten hatte doch tatsächlich eine ablehnung seiner bewerbung bekommen mit den worten „… Harz IV empfänger nehmen wir nicht …“

    soviel dazu.

    zum thema „…weil das ein Tabu ist die DDR mit der BRD zu vergleichen oder gar gleichzusetzen. …“

    …schöne Welt

  5. […] Drei Milliarden Euro wurden gespart, weil man immer mehr bereit ist, auf das Durchfüttern der arbeits- und konsumverweigernden Subjekte zu verzichten. Als kleine, erfreuliche Randwirkung löst sich dabei so manches menschliche Problem ganz von allein. […]

  6. Glücklicherweise kommt es für die Mutter aber wohl noch zu einem weiteren Unglücksfall, denn ich sehe hier einen groben Verstoß im Sinne des § 323c StGB – „Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.“
    Eine weitere Kommentierung spare ich mir.

  7. Der Fall des 70 jährigen, der bei einer Anwältin in Speyer vorsprach, machten wir schon bekannt. Hier nochmal die Details. Klient ( will klagen seine Enkelin zu sehen ) geht zur Anwältin, bekommt Termin, trägt vor, auch dass er Grun…

  8. […] der Menschenrechte und bin erzürnt über die Toleranzschwelle der Bürger , es dürfen menschen verhungern , ganz nach dem Leitspruch Münteferings “Wer nicht arbeitet soll auch nicht Essen” – siehe […]

  9. […] der Menschenrechte und bin erzürnt über die Toleranzschwelle der Bürger , es dürfen menschen verhungern , ganz nach dem Leitspruch Münteferings “Wer nicht arbeitet soll auch nicht Essen” – siehe […]


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