Wahr und unwahr (5)

Wahr ist es, dass der Ministerpräsident des BRD-Bundeslandes Baden-Wüttemberg (Werbespruch: „Wir können alles, außer Hochdeutsch“), Oettinger, bei der Bestattung des einst auf dem Richterstuhle sitzenden Mörderschergen Hans Filbinger die bemerkenswerten Worte aussprach: „Hans Filbinger war kein Nationalsozialist.

Unwahr ist es hingegen, dass Ministerpräsident Oettinger nach dieser Äußerung sofort nach Berlin gerufen wurde, um mit dem Aufgabenbereich des Pressesprechers der „Großen Koalition“ betraut zu werden. Natürlich stimmt es auch nicht, dass diese Berufung damit begründet wurde, dass für die positive Darstellung der Arbeit der „Großen Koalition“ ein Mensch benötigt würde, der sich in ganz besonderer Weise von der Realität emanzipiert hätte und dass Herr Oettinger sich durch seine Rede in einer Weise für diese Anforderung qualifiziert hätte, wie es in solcher Chuzpe und Dickfelligkeit seit Jahren kein bedeutender P’litiker in der BRD mehr gewagt hätte.

4 Kommentare

  1. Rolf Hochhuth:
    […] Wenn Oettinger sage, Filbinger habe als Marinerichter in der NS-Zeit kein Urteil gesprochen, durch das ein Mensch sein Leben verloren habe, sei das eine ‚unverfrorene Erfindung‘, sagte Hochhuth der DPA
    http://www.dradio.de/kulturnachrichten/20070412090000/

  2. Zum „Widerstandskämpfer“ Filbinger siehe auch:
    http://zerrspiegel.blogspot.com/2007/04/widerstandskmpfer-filbinger.html

  3. Filbinger war sowohl Nazi als vor allem auch Karrierist. Karrierist war er aber wohl noch mehr als Nazi. Diese Eigenschaft, die eigene Ideologie immer an den zeitgeistigen Autoritäten zu orientieren, ist typisch für den deutschen Untertanengeist. Heute drückt sich dieser in einem ziemlich inhaltslosen, aber dafür schon fast zur Religion erhobenen Kampf gegen rechts aus.Wer heute Widerstand gegen die Irrungen der Zeit, nämlich Extremkapitalismus und multikulturelle Egalisierungsideologie, leisten will, kommt um die Wahl der NPD kaum herum. Die heutigen Karrieristen laufen den Verirrungen der heutigen Zeit genauso gleichgeschaltet nach wie seinerzeit Filbinger dem Nationalsozialismus.

  4. und Oettinger bekommt von seinen Kabinetts- und Parteikollegen wie erwartet Beifall. Ein Schelm der denkt die CDU sei so demokratisch wie ihre Vorgängerpartei als Steigbügelhalter der Nazis.


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