Die Zukunft der Arbeit

Sozialwissenschaftler Hilmar Schneider (vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit IZA, einem dieser ständig von der INSM beauftragten pseudowissenschaftlichen Instute, die mit der leider niemals von der Journaille der Milliardäre hinterfragten Autorität der Wissenschaft den Rückbau zivilisatorischer Normen als „alternativlos“ verkaufen) erklärt in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, wie die Zukunft der Arbeit aussehen wird. Einen Feierabend gibts in dieser von Herrn Schneider heibeigesehnten Dystopie nicht mehr, dafür mehr persönliches Risiko, mehr Arbeit und doch trotz allem im Regelfall nicht mehr Geld für die Mehrleistung und den Verzicht auf ein eigenes Leben. Hier wird ein klares Bild davon gezeichnet, wie es aussieht, wenn eiskalte politische Wort- und Gedankenungeheuer wie „Ich-AG“ konkret Gestalt im Leben der betroffenen und ausgelieferten Menschen annehmen:

Hilmar Schneider: Es gibt einen Megatrend: Unternehmerische Risiken werden auf Arbeitnehmer verlagert. Wir kommen aus einer Welt, die durch klare Hierarchien und Arbeitsanweisungen geregelt war. Diese Struktur löst sich auf. Es wird nicht mehr gesagt, was zu tun ist, es wird nur das Ergebnis vorgegeben. Wie das zu erreichen ist, bleibt dem Arbeitnehmer überlassen.

SZ: Welche Folgen hat das für die Beschäftigten?

Schneider: Sie nehmen das Risiko zu scheitern mit nach Hause. Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verwischt.

SZ: Schön. Aber wenn die Arbeitnehmer höher qualifiziert sind und mehr Risiko tragen – müssten sie dann nicht auch mehr verdienen?

Schneider: Diese Entwicklung ist keine ausschließliche Angelegenheit der Topleute. Pförtner, Kassiererin, alle übernehmen unternehmerische Verantwortung. [sic!] Es ist notwendig, um den Arbeitsplatz zu behalten. [sic!] Nur wer sehr erfolgreich ist, kann mit Gehaltssteigerungen rechnen…

SZ: Jeder ist sich selbst der Nächste?

Schneider: Ja, der Wettbewerb wird härter.

SZ: Wer sind die Gewinner?

Schneider: All jene, die sich wie ein Unternehmen managen, sich vermarkten und in sich investieren. [sic!] Diejenigen, die vernetzt sind, hohe Qualifikationen und soziale Kompetenzen haben. Wer das alles nicht hat, wird große Schwierigkeiten bekommen. Doch das wird sich weder mit staatlicher Regulierung noch mit einer besseren Bildungspolitik vermeiden lassen.

Ich gehe mich mal übergeben — auch wegen der neoliberalen Kampfpresse, die solchen Entseelungsresten noch ein Forum gibt und ihren Worten Gewicht verleiht…